Lernen in Zeiten des Virus

Erprobung neuer Lehr- und Lernmethoden „Distanzlernen“

Noch niemals bisher waren alle im Österreichischen Bildungssystem tätigen Personen gemeinsam gefordert neue Formen des Lehrens und Lernens in so kurzer Zeit umzusetzen. Alle geben derzeit ihr Bestes, um Unterricht zu ermöglichen. Niemand wird für einen diesbezüglichen Versuch kritisiert werden, auch wenn sich manche Formen vielleicht als nicht praxistauglich herausstellen sollten. So eine ergebnisoffene Form von Lehrversuchen ist bislang einzigartig.

Gelungene Formen des „Distanzlernens“ sollten rasch als Leuchtturmprojektekommuniziert werden und so anderen als Vorbild dienen. Hier sind die Schulen, die Bildungsdirektionen und das Ministerium gefordert. Positive Kommunikation von gelungenem Lernen beflügelt alle!

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Die Schulen gehen mit der derzeitigen Situation sehr besonnen um und ist es das gemeinsame Anliegen auch unter den derzeitigen Rahmenbedingungen Gewohntes beizubehalten und die Lehrpläne bestmöglich zu erfüllen:

Dazu können „digitale Klassenzimmer“ beitragen, also Klassenverbände, die im gewohnten Zeitrahmen die Festigung und Wiederholung des Stoffes vornehmen, wobei soweit möglich Konferenzschaltungen oder Telefon- oder Videokonferenzen denkbar sind, Klassenlehrer für Fragen erreichbar sind und die Schüler/-innen regelmäßig Leistungen an ihre Lehrpersonen übermitteln, welche dann als Mitarbeit bei der Leistungsbeurteilung Berücksichtigung finden.

Lehrkräfte versenden derzeit bereits Aufgaben an ihre Schüler/-innen und diese melden Ergebnisse zurück. Diese und ähnliche Modelle funktionieren bereits in der Praxis.

Zweitgeräteverleih

Soweit Schüler/-innen nicht über Handys, Tablets, Laptops oder PCs verfügen könnte versucht werden diesen unbenützte Zweitgeräte vorübergehend leihweise zur Verfügung stellen. EDV-Dienstleister sind in ganz Österreich im Hochbetrieb um digitale Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Kommunikation

Klassenvorstände könnten bei ihren Schüler/-innen nachfragen, wie weit diese Zugang zu digitalen Bildungsmöglichkeiten haben und diese bestmöglich unterstützen. Falls digitale Bildungsmöglichkeiten fehlen, wäre mit diesen Schüler/-innen telefonisch oder sonst brieflich zu kommunizieren.

Die diesbezügliche Korrespondenz sollte von Postgebühren befreit sein, ebenso sollten die Mehrkosten für Telefon und Internet in der derzeitigen Situation abgegolten werden.

Es können auch die Ressourcen der Eltern genutzt werden, die in vielen Fällen derartige Instrumente im Bereich ihres Homeoffice nutzen und nutzbar machen könnten. Es könnte (unter Einhaltung der arbeitsrechtlichen Vorgaben) Schüler/-innen auch die Mitverwunderung von EDV-Infrastruktur im Rahmen des elterlichen Homeoffice ermöglicht werden.

Lehren für den Regelbetrieb

Bei all diesen wertvollen Initiativen sollte von Seiten der Schulverwaltung auch im Auge behalten werden, wie weit sich derartige Modelle, die nun einem österreichweiten flächendeckenden Praxistest unterzogen werden, auch für den späteren Einsatz im Regelbetrieb nutzen lassen.

Die derzeitige Situation beinhaltet die Chance für einen außerordentlichen „Digitalisierungsschub“ im Bildungssystem und in der Arbeitswelt. Die Art wie wir miteinander kommunizieren wird sich durch die derzeitige Situation schneller verändern als dies ohnehin der Fall gewesen wäre.

Auch künftig können in der derzeitigen Krise bewährte Methoden des Distanzlernens im Regelschulwesen eingesetzt werden, sowohl bei geplanten Absenzen (Schikurse, Wienwochen, Exkursionen, schulbezogenen Veranstaltungen,…)  wie auch bei ungeplanten (Erkrankungen,…).

Sozialen Zusammenhalt leben

Junge Menschen könnten ihre Zeit auch für Hilfestellungen für ältere Menschen (Einkaufen gehen, Telefonkontakt halten, kleinere Besorgungen erledigen, Haustiere betreuen usw.) verwenden und können solche Projekte auch Einfluss in den schulischen Bereich finden, soweit sie in irgendeiner Form den Lehrplan oder die Bildungsziele der österreichischen Schule unterstützen oder bereichern können.

Eltern(vereine) helfen

Elternvereine helfen stets direkt und unbürokratisch vor Ort. Auch im Moment vernetzen Elternvereine an sehr vielen Schulen und unterstützen Direktion, Lehrer und Eltern. Diese Hilfe deckt einen vorhandenen Bedarf und kommt zielsicher an.

Der Landesverband der Elternvereine Kärntens hat der Bildungsdirektion auch angeboten mithilfe der Wirtschaftskammer Essenservice an Schulen zu organisieren, um Betreuung vor Ort länger zu ermöglichen. Derzeit wurde diesbezüglich noch kein Bedarf angemeldet.

 Abschließend sei allen gedankt, welche sich in der derzeitigen Situation engagieren!

Wir lernen gerade eine wichtige Lektion, wie im § 2 SchOG als Aufgabe der österreichischen Schule beschrieben, in aktueller Kurzform:

Österreich hält zusammen und meistert so alle Herausforderungen!

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