„Wenn nicht jetzt, wann dann?“
In das Bewusstsein holen: Schulakteure verdienen Anerkennung! Elternvertretung Kärnten
fordert einen Gegenstand weniger für die mündliche Matura. Ferner die Ingangsetzung des
Pädagogischen Sofortpaketes. Bemängelt auch die unzulänglichen psychosozialen
Unterstützungen. Das Verständnis ist aufgebraucht.
Machen wir uns bewusst: Das Schulsystem ist im dritten Jahr der Pandemie und unsere
SchülerInnen haben im letzten Schuljahr von November bis Mai 2021 im Distanzlernen
verbracht. Viele Unterrichtsstunden sind ausgefallen. Außerschulische Veranstaltungen
waren kaum bis gar nicht möglich. Das nicht zu beachten, ist eine Fehlannahme. Für die
SchülerInnen sind die Unternehmungen wichtig. Gleiches gilt für ausreichend Stunden. Das
einander sehen ist für den Zusammenhalt der Klassen, das Gefüge, die Psyche unerlässlich. Auch der krönende Abschluss einer langen Schullaufbahn, der Maturaball, war leider nicht möglich.
Die Schulakteure verdienen Anerkennung. Auch die Schüler und Eltern! „Wenn nicht jetzt,
wann dann?“, betonen die beiden Präsidenten der Elternvereine Kärntens, Gertrud Kalles-
Walter und Werner Rainer. Einen Gegenstand weniger für die mündliche Matura wäre ein
erster Schritt und eine Erleichterung. „Das fordern wir mit Nachdruck!“
Ferner ist die Umsetzung des Pädagogischen Sofortpaketes – beschlossen am 12.01.2022 – noch immer nicht wirksam. Auf dem Papier: 5 Millionen für „Schulfonds zur Förderung der Klassengemeinschaft und Bewältigung von Corona“. Diese Maßnahmen haben das Ziel, „die Schulen zu motivieren, im kommenden Sommer- und Wintersemester entsprechende Schulveranstaltungen durchzuführen“. Wie die Realität aussieht? „Diese Gelder können noch nicht einmal beantragt werden. Von einer Auszahlung brauchen wir gar nicht zu sprechen“, so Kalles-Walter und Werner Rainer. Das passt hinten und vorne nicht.
Von der psychosozialen Unterstützung für SchülerInnen kennen wir bisher hauptsächlich die Ankündigungen. Einschlägige Zeilen und die Theorie. Gleichzeitig erfahren wir von
Institutionen, dass sie aus allen Nähten platzen. Kinder und Jugendliche benötigen dringend Hilfe, die sie derzeit nicht ausreichend bekommen. Von weiteren sieben Millionen für den Ausbau der Schulsozialarbeit „in Zusammenarbeit mit den Ländern“ bemerken wir ebenfalls nicht viel. Schon gar nicht für die Bundesschulen. „Unser Verständnis dahingehend ist aufgebraucht!“ Mit dem trägen Agieren muss Schluss sein.
Gertrud Kalles-Walter
Präsidentin Bereich AHS/BMHS
0660 9011577
Werner Rainer
Präsident Bereich Pflichtschulen
0664 5337017
Presseaussendung Klagenfurt, 07.04.2022