Offenes Schreiben an die Akteurinnen und Akteure der Kärntner Landesregierung:
Schulombudsstelle, Klassenhöchstschülerzahl, Ausbau der Schulsozialarbeit, Erhaltung und Modernisierung. Bitte räumen Sie in den Koalitionsverhandlungen den notwendigen Platz für einen „Bildungsplan 2030“ ein.
Ad: Verantwortliche der Landesregierung
Mitglieder des Landesverbandes der Elternvereine an den Schulen Kärntens (LVEV): „Eröffnen Sie der Bildung und Schulstruktur neuen Handlungsspielraum. Sorgen Sie für ein Standortkonzept, zusätzliches Personal, Qualität und verbessertes Krisenmanagement. Die Chance dazu besteht jetzt!“
Sehr geehrte Damen und Herren, werte Politikerinnen und Politiker, liebe zukünftig Agierende in der Landesregierung, die Mitglieder des Landesverbandes der Elternvereine an den Schulen Kärntens begrüßen die rasche Aufnahme von den Koalitionsgesprächen. Bitte bedenken Sie dabei, Verhandlungen sind immer auch eine Chance. Nutzen Sie bitte die Möglichkeiten und setzen die Weichen für einen Bildungsplan für Kärnten bis 2030.
Aus Ankündigungen müssen konkrete Vorhaben werden. Alarmierende Vorfälle an unseren Schulen zeigen dahingehend Dringlichkeiten auf: Es fehlt an einer verpflichtenden Feedbackkultur in den Schulen. Darüber hinaus ein flächendeckender Ausbau der
Schulsozialarbeit. Stichwort: fliegende Unterstützung. Eng damit verbunden wäre eine Verbesserung des Krisenmanagements mitsamt der Schaffung einer Schulombudsstelle, die nicht der Bildungsdirektion oder dem LR unterstellt ist. Es wird Hilfe benötigt. Schnell und unbürokratisch.
Warnsignale zeigen sich auch an anderer Stelle. Vor allem in der Ersten und Zweiten Schulstufe ist eine Senkung der Klassenhöchstschülerzahl auf 20 Schüler absolut notwendig (gilt auch für Kindergärten). Schon jetzt ist das Limit mehr als überschritten. Die Qualität leidet bereits spürbar. Zusätzliches Personal für Mehrstufenklassen mit 11 Schulstunden wäre zudem nicht nur wünschenswert, sondern ist von uns aus gesehen ein Muss. Vergessen werden darf hier nicht, dass es ebenfalls eine leistbare Nachmittagsbetreuung für alle geben soll.
In einem gut vorbereiteten Schulstandortkonzept muss auch die Erhaltung von Kleinschulen sowie die Modernisierung der Berufsschulen enthalten sein. Das Schulqualitätsmanagement wartet ebenfalls seit Langem auf Verbesserung. Sieben Jahre sind eine kurze Zeit. Ein zeitnahes in Gang setzen ist nicht nur ein positives Signal, sondern eine Investition in die Bildung und Schulstruktur.
Schaffen Sie neuen Handlungsspielraum. Für uns. Für unsere Kinder und Jugendlichen.
Bitte handeln Sie!
Elternvertreter Kärntens, Gertrud Kalles-Walter (Präsidentin höherer Schulbereich)
und Werner Rainer (Präsident Pflichtschulbereich)
P.S.: Gerne sind wir bereit uns gemeinsam über die Themen zur Bildung auszutauschen und freuen uns auf die Einladung zu einem Gespräch.
Klagenfurt, 27.03.2023