PRESSEMITTEILUNG – Bundeselternverband
Zentralmatura – ein Experiment an Schülern
Wien, 27.5.2018 Die am Freitag, 25. Mai vorgestellten Matura – Ergebnisse aus Mathematik zeigen im Vergleich mit dem Vorjahr erhebliche Zuwächse an „Genügend“ und „Nicht Genügend“ in allen Schulformen. Zusätzlich hat der Bundeselternverband Rückmeldungen von einzelnen Schulstandorten, dass die Noten „Sehr Gut“ bis „Befriedigend“ erheblich unterrepräsentiert sind, ja zum Teil gänzlich „fehlen“.
Der Bundeselternverband fordert zum wiederholten Mal die gesamte Zentralmatura, inklusive VWA, dringend neu aufzusetzen. Im Fach Mathematik sind unter anderem der „harte“ Notenschlüssel – nur zu 100% richtige und keine Teilantworten werden gewertet – und die sprachlastigen „Texträtsel“ zu hinterfragen. Wie kann es sein, dass Schüler, und das sind keine Einzelfälle, in der gesamten Oberstufe ausschließlich „Sehr gut“ und „Gut“ Noten haben und dann bei der Matura extrem schlecht abschneiden? Offensichtlich haben sich Maturaaufgaben und Unterricht sehr weit voneinander entfernt.
Gernot Schreyer, Präsident des Bundeselternverbandes: „Im Umfeld des gesamten „Settings“ der Zentralmatura gewinnen wir Eltern immer mehr den Eindruck, dass das „System“ und seine Durchführung wesentlich wichtiger sind, als Schüler zu einem positiven Abschluss zu führen. Wir erleben jedes Jahr ein großes Experiment mit sehr negativen Konsequenzen für unsere Schüler – zum Teil werden Aufnahmen an weiterführenden Bildungseinrichtungen unmöglich!“
Der Bundeselternverband unterstützt die angekündigten Sofortmaßnahmen im BHS-Bereich, fordert aber, diese unbedingt auch auf den Bereich der AHS auszudehnen.
Der Bundeselternverband begrüßt ausdrücklich die Absicht des Hrn. Bundesministers Univ.-Prof. Dr. Faßmann, endlich die Zentralmatura zu evaluieren. Es wird dabei aber auch dringend notwendig sein, das Einbringen der Erfahrungen und Anregungen der Eltern zu ermöglichen!
Der Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen Österreichs vertritt die Interessen von ca. 650.000 Erziehungsberechtigten von rund 400.000 Schülern an über 1.180 Schulen in Österreich.